Rund 1,43 Millionen Zuschauer haben in der Saison 2017/18 Spiele der DKB Handball-Bundesliga besucht. Das ist ein leichtes Minus um Vergleich zur Vorsaison (1,49 Mio.). Durchschnittlich konnten die Bundesligisten 4.673 Fans (Vj. 4.884) zu ihren Heimspielen begrüßen.
Der THW Kiel hat sportlich in den letzten Jahren zwar seinen Status als Branchenprimus etwas einbüßen müssen, doch ist in der Zuschauertabelle weiter unangefochtener Spitzenreiter. Insgesamt 174.834 Handballfreunde besuchten die Heimspiele in der Sparkassen-Arena Kiel. Das sind im Durchschnitt klar über 10.000 Fans pro Spiel.
Insgesamt schaffen es fünf Vereine über die 100.000er-Marke der Gesamtzuschauer. Die TSV Hannover-Burgdorf macht dank des Umzugs in die größere TUI-Arena sowie des sportlichen Aufschwungs ein Plus von rund 4.000 Zuschauern.
Dazu gewinnen konnte auch die MT Melsungen, die insgesamt sogar 5.000 zusätzliche Tickets absetzen konnte. Auch der SC DHfK Leipzig steigert seine Zuschauerzahlen kontinuierlich.
Der Gesamtverlust ist nur bedingt damit zu erklären, dass in der Spielzeit 2017/18 einige Teams mit sehr kleinen Spielstätten in der Handball-Bundesliga vertreten waren. Zwar ziehen der TuS N-Lübbecke, Die Eulen Ludwigshafen und der TV 05/07 Hüttenberg den Schnitt mit ihren rund 2.000 Zuschauern pro Spiel natürlich nach unten, doch in dieser Saison hatten auch die großen Teams Probleme ihren Zuschauerschnitt zu halten. So verzeichnen beispielsweise die Rhein-Neckar Löwen ein Minus von insgesamt rund 6.000 verkauften Eintrittskarten.
Rang | Verein | Gesamtzuschauer |
Durchschnittliche Zuschauerzahl |
1 | THW Kiel | 174.843 | 10.284 |
2 | Rhein-Neckar Löwen | 139.789 | 8.222 |
3 | Füchse Berlin | 128.129 | 7.537 |
4 | SC Magdeburg | 104.425 | 6.142 |
5 | SG Flensburg-Handewitt | 101.733 | 5.984 |
6 | TSV Hannover-Burgdorf | 90.774 | 5.339 |
7 | HC Erlangen | 76.941 | 4.525 |
8 | HSG Wetzlar | 71.646 | 4.214 |
9 | SC DHfK Leipzig | 71.369 | 4.198 |
10 | MT Melsungen | 70.864 | 4.168 |
11 | FRISCH AUF! Göppingen | 70.500 | 4.147 |
12 | TBV Lemgo Lippe | 63.227 | 3.719 |
13 | TVB 1898 Stuttgart | 63.174 | 3.716 |
14 | VfL Gummersbach | 57.983 | 3.410 |
15 | TSV GWD Minden | 45.489 | 2.675 |
16 | TV 05/07 Hüttenberg | 35.481 | 2.087 |
17 | Die Eulen Ludwigshafen | 34.231 | 2.013 |
18 | TuS N-Lübbecke | 29.600 | 1.741 |
Gesamt | 1.430.198 | 4.673 |
Quelle: DKB Handball Bundesliga
Ganz sicher gibt es nicht den einen Grund, warum ein Team innerhalb einer Saison mehrere Tausend Zuschauer verliert. Manchmal reicht es schon aus, wenn z.B. ein Derby durch den sportlichen Abstieg eines anderen Bundesligisten wegbricht und schon ist die Halle einmal weniger ausverkauft. Oft sind es dann aber doch die sportlichen Entwicklungen, die entweder für einen Zuschauer-Boom sorgen oder aber die Spielstätte leerer werden lassen.
Auffällig ist in jedem Fall, wie viele Vereine der Handball-Bundesliga in der Spielzeit 2017/18 insgesamt Zuschauer verloren haben. Auf der anderen Seite stehen neben den Aufsteigern tatsächlich nur drei Teams, die im vierstelligen Bereich Tickets zusätzlich verkaufen konnten.
MT Melsungen (+5.089)
TSV Hannover-Burgdorf (+3.797)
SC DHfK Leipzig (+1.766)
FRISCH AUF Göppingen (-7.900)
VfL Gummersbach (-6.253)
Rhein-Neckar Löwen (-5.882)
TBV Lemgo Lippe (-5.593)
HC Erlangen (-5.454)
Natürlich ist es schwierig, frühzeitig Prognosen über Zuschauerzahlen in der DKB Handball-Bundesliga abzugeben. Zuviel hängt von den sportlichen Ergebnissen ab, die ein Team abliefert.
Dennoch ist festzustellen, dass sich mit dem TuS N-Lübbecke und dem TV Hüttenberg zwei Vereine mit sehr niedrigen Zuschauerzahlen aus der HBL verabschiedet haben. Demgegenüber stehen mit dem Bergischen HC und der SG BBM Bietigheim zwar keine Zuschauermagnete, aber doch ist hier ein leichtes Gesamt-Plus von einigen Tausend Tickets zu erwarten. Mit Spannung sind dabei insbesondere die Highlight-Spiele des BHC im Düsseldorfer ISS Dome zu erwarten, die den Schnitt des Teams schnell nach oben ziehen können.
Dahingegen bleibt es abzuwarten, wie sich die Zuschauerzahlen in Hannover nach einer fantastischen Saison entwickeln werden. Kommen die Fans auch dann, wenn es mal nicht ganz so gut läuft?
Insgesamt ist aber nach einem eher schwachen Jahr für die DKB Handball-Bundesliga von einem leichten Zuschauer-Wachstum auszugehen.